ADAC MX Master Runde drei
Es war nicht der Tag der Kosak Fahrer
Nach den Rennen im hügeligen Allgäu fand die dritte Auflage im Sandkasten von Mölln statt. Durch den sandigen Untergrund verändert sich die Strecke mit jeder Runde. Es bilden sich immer neue Spuren mit harten Kanten und großen Steine, die manchem Fahrer zum Verhängnis wurden, kamen zum Vorschein. Da war präzises fahren und bei Temperaturen weit über 30 Grad eine gute Kondition gefragt.
Bei den 85 ccm Junioren taten sich die drei Teamfahrer Sebastian Meckl, Tobias Caprani und Valentin Kees in der Qualifikation zunächst schwer mit ordentlichen Rundenzeiten aufzuwarten. Caprani sicherte sich den achten Platz, Kees kam auf den dreizehnten Rang und Meckl qualifizierte sich als Zwanzigster. Beim ersten Rennen am Samstag hatte Tobias Caprani einen Super Start und kam als Zweiter aus der ersten Runde zurück. Durch einen Ausrutscher auf einem großen Stein musste er zu Boden und verlor einige Plätze. Schnell war er wieder auf dem Motorrad und schaffte es noch, bis auf den fünften Platz nach vorne zu fahren. Valentin Kees war nach der Startrunde Zehnter und wurde nach rundenlangem Duell als siebter bester deutscher Fahrer. Sebastian Meckl fuhr vom Start weg ein gleichmäßiges Rennen und kam als Neunzehnter noch in die Punkte. Als der zweite Lauf am Sonntagvormittag gestartet wurde, hatten sich die Temperaturen nochmals gesteigert. Diesmal war Kees mit einem besseren Start in den Top Ten dabei, während Caprani zwei Plätze hinter Meckl als Achtzehnter aus der ersten Runde zurückkam. Kees hielt sein Tempo durch und beendete das Rennen als Sechster. Tobias Caprani pflügte energisch durch den Sand und erreichte als Siebter das Ziel. Sebastian Meckl fuhr auf dem anspruchsvollen Kurs erneut in die Punkteränge. In der Eventwertung wurde Caprani als Fünfter, vor Kees notiert, während Sebastian Meckl den achtzehnten Platz belegte. In der Meisterschaft konnte Caprani seinen zweiten Platz verteidigen. Kees ist nun auf Rang sieben und Meckl als Dreizehnter in der Tabelle.
Camden Mc Lellan pflügte bei den 125 ccm Juniorenmit nur 0,5 Sekunden Abstand die zweitbeste Zeit in den heißen Sand, während Nick Doman noch nach den richtigen Spuren suchte, sich aber als 24. qualifizieren konnte. Im ersten Rennen am Sonntag sah es dann ganz anders aus. Doman kam besser zurecht als in der Qualifikation. Er fuhr gleich nach dem Start in den Top Ten mit, hielt sein Tempo durch und beendete das Rennen als Neunter. Mc Lellan kam noch als Zehnter aus der Startrunde zurück. Doch dann rutschte er mit dem Vorderrad auf einem der schon erwähnten Steine weg und ging zu Boden. Das Motorrad lag so ungünstig im Sand, dass er das ganze Feld vorbei lassen musste, ehe er wieder durchstarten konnte. Mit großem Einsatz und schnellen Rundenzeiten kämpfte er sich wieder nach vorne und schaffte nach 25 Minuten Renndistanz noch den fünfzehnten Platz. Auch im zweiten Lauf war der Start der Kosak Junioren ähnlich dem ersten. Mc Lellan fuhr als Neunter durch den Sandkasten. Doman wurde als Vierzehnter notiert. Camden machte mächtig Druck und hatte schnell bis an die fünfte Stelle aufgeschlossen. Nach rundenlangen Duellen um die Plätze konnte er in der letzten Runde mit einem konsequenten Manöver zwei Fahrer überholen und als Dritter auf das Podest steigen. Er zeigte sich erfreut über seinen Podestplatz in dieser stark besetzten Klasse. Doman hatte zur Halbzeit einen kleinen Durchhänger und fiel etwas zurück.
In der Endphase kam er nochmals zurück und sicherte sich die Punkte für den zwölften Platz. In der Tageswertung belegte Mc Lellan den siebten Platz, Doman wurde Zehnter. In der laufenden Meisterschaftswertung fiel Camden Mc Lellan knapp von vier auf fünf zurück, während Nick Doman seinen zwölften Rang verteidigen konnte.
In der MX Masters Klasse richtete sich das Interesse auf die Rückkehr von Mike Stender aus seiner verletzungsbedingten Pause. Neben dem noch nicht ganz ausgeheilten Bruch des Mittelhandknochens, musste der Eutiner noch mit der Bürde des Lokalmatadors klar kommen. In der Qualifikation haute er gleich mal eine Runde heraus, die ihn auf den dritten Platz in seiner Gruppe und auf den sechsten Platz aller Fahrer brachte. Wie er anschließend sagte, fühlte er sich ohne Schmerzmittel wohl, war aber skeptisch, ob er sein Tempo auch über eine Renndistanz durchhalten wird. Die Frage konnte, zumindest im ersten Lauf nicht beantwortet werden. Noch im Getümmel der ersten Runde traf ein Kontrahent das Hinterrad. Stender musste zu Boden und zog sich eine Schnittwunde am Ellenbogen zu. Bei dieser Aktion ging auch die Bremsanlage zu Bruch. Daher musste er die Box ansteuern und das Rennen aufgeben. Dann ging es gleich weiter zu den Sanitätern. Dort wurde die Wunde geklebt und da Mike unbedingt im zweiten Lauf fahren wollte, mit einem Tapeverband fixiert. Im zweiten Durchgang kam Mike Stender sehr gut in das Rennen und war nach der ersten Runde bereits sechster. Bis zur zehnten Runde hatte er sich auf den vielumjubelten vierten Platz nach vorne gefahren. Doch dann wurde er zusehends langsamer und gab nach der vierzehnten Runde das Rennen auf. Das Tape an der Ellenbogenverletzung war wohl etwas zu fest, dadurch ist die Hand eingeschlafen und das Gefühl für die Hebel war weg. Stender will nun alles tun um in zwei Wochen bei der DM Open in Schweighausen wieder 100% fit zu sein. Hier liegt er aktuell auf dem dritten Platz in der Meisterschaft. Und den möchte er verbessern.
Text & Fotos: (c) Dieter Lichtblau