ADAC MX Masters Dreetz
Tom Koch wird Vizemeister in der ADAC MX Masters Klasse
Maximilian Spies beendet seine erste Masters Saison als Fünfter und gewinnt
die Roockie Wertung
Max Palsson und Valentin Kees zeigen starke Rennen im tiefen Sand
Oliver Jüngling wird Elfter in der Tageswertung bei den Junioren 85
KOSAK Racing kommt auf den zweiten Platz in der Jahres Teamwertung
Bei idealem Wetter stand im brandenburgischen Dreetz der letzte Durchgang zur diesjährigen ADAC MX Masters Serie in allen vier Klassen auf dem Programm. Auf der feinsandigen Strecke, die von den Fahrern mit unterschiedlicher Motivation unter die Sandreifen genommen wurde, waren in drei Klassen die Titel noch nicht vergeben. Tom Koch hatte in der Masters Klasse noch Chancen auf den Titel und Maximilian Spies wollte seinen fünften Platz sicher ins Ziel bringen. Am Ende lief es bei beiden nicht optimal. Tom Koch wurde Vizemeister und Maxi Spies sicherte sich den fünften Platz. Bei den Youngstern zeigte Max Palsson seine Qualitäten im Sand und Valentin Kees wurde durch Sturzpech um gute Platzierungen gebracht. Bei den Junioren 85 verbessert sich Oliver Jüngling in der Endwertung noch auf den fünfzehnten Platz.
ADAC MX Masters
Tom Koch findet nicht den richtigen Zugang zur Strecke
In der Qualifikation drehte Tom Koch in seiner Gruppe zunächst die schnellste Runden, kam am Ende auf den zweiten Platz und konnte als Vierter an das Startgatter rollen. Im ersten Durchgang am Samstagnachmittag kam Tom sehr gut aus dem Startgatter, verlor aber schon auf der Startgeraden die mühsam gewonnenen Meter. Als Vierter kam er aus der ersten Runde zurück, fuhr bei einem Überholversuch über den Streckenrand und musste wieder neu aufbauen. Es dauerte bis zur Rennmitte bis er sich um einen Platz und in der vorletzten Runde auf die zweite Position verbessern konnte. Nach diesem Rennen hatte er drei weitere Punkte auf den Führenden verloren, blieb aber weiterhin im Titelkampf. „ Es war schwer zu überholen, durch den feinen, losen Sand gab es nicht viele gute Spuren. Es hat ewig gedauert bis ich nach dem Fahrfehler wieder in meinen Rhythmus gefunden hatte“, sagte er nach dem Rennen.
Nur rechnen hilft nicht
Im zweiten Lauf hätte er bei einem Sieg des Tabellenführers mindesten Vierter werden müssen um für das letzte Rennen noch eine Titelchance zu haben. Doch auch in diesem Rennen gab es schon die ersten Probleme auf der Startgeraden. Tom Koch war ab der dritten Runde Fünfter, schaffte es aber nicht, sich bis zum Rennende weiter zu verbessern. Da der Titelaspirant auch dieses Rennen gewann, war die Entscheidung gefallen. „Ich habe mich von Anfang an nicht richtig wohl gefühlt, habe keinen guten Flow gefunden“, kommentierte er knapp. Im dritten Rennen lag Tom Koch nach eher bescheidenem Start an sechster Stelle, machte aber nochmals Druck und sicherte sich mit dem dritten Platz auch diese Position in der Tageswertung, nachdem er den Vizetitel schon vor diesem Rennen in trockenen Tüchern hatte. Nach etwas Ruhe nach der Siegerehrung fasste er die Saison knapp zusammen: „Ich war nah dran. Heute waren meine Starts einfach nicht gut genug. Ich bin die ganze Saison konstant gefahren und war bei sieben von acht Veranstaltungen auf dem Podium. Das eine Mal durch einen technischen Ausfall nicht. Es war eine gute Saison für mich, bei den ADAC MX Masters wie auch in der Weltmeisterschaft. Im nächsten Jahr werde ich wieder neu motiviert angreifen. Nun werde ich mich auf die Mannschaftsweltmeisterschaft am kommenden Wochenende in Frankreich konzentrieren. Darauf freue ich mich und will eine gute Leistung abliefern. Danach freue ich mich auf die Winterpause. Da werde ich das Motorrad mal stehen lassen. Super Cross würde mich schon reizen. Aber bei nur zwei Rennen lohnt der Aufwand nicht. Ich investiere dann die Zeit in die Vorbereitung für die neue Saison. Ich möchte mich bei den Masters und in der WM weiter verbessern“.
Schnelle Runden in der Qualifikation, aber Pech beim Starten
Schon in der Qualifikation zeigte Maximilian Spies dass er sich im sandige Geläuf wohl fühlt.
Als Zweiter in seiner Gruppe und als zweitschnellster Fahrer insgesamt, hatte er wieder eine gute Position in der Startaufstellung. Aber schon nach der ersten Kurve war der Vorteil aufgebraucht. Als Zwölfter kam er aus der ersten Runde zurück, verbesserte sich noch um zwei Plätze, fand aber keinen Weg um sich in einem rundenlangen Duell noch weiter zu verbessern. Beim Start zum zweiten Rennen ging es schon am Startgatter recht zäh zu und Maxi verlor entscheidende Meter auf der Startgeraden. Schnell hatte er in das Rennen gefunden und den Anschluss hergestellt.
Zur Rennmitte war er auf dem siebten Platz angekommen, den er sicher ins Ziel bringen konnte.
Als hätte er das Pech beim Start gepachtet ging es für den langen Brandenburger auch eher mäßig in das dritte Rennen. Er konnte die noch knappen Abstände in den ersten Runden zu seinen Gunsten nutzen und sich schnell verbessern. Er fuhr bereits auf der sechsten Position, als er nach einer scharfen Kurve aus der Spur kam, sich drehte und gegen die Fahrtrichtung in den Sand musste. Bis er das Rennen wieder aufnehmen konnte waren einige Konkurrenten vorbeigezogen. Trotz einer schmerzhaften Prellung im Bein sicherte er sich noch die Punkte für den zehnten Platz. In der Tageswertung wurde Maxi Spies Zehnter und erreichte in der Meisterschaft in seinem ersten Jahr in dieser Klasse den angestrebten fünften Platz. Zusätzlich wurde am er Abend als bester Roockie in der Masterklasse geehrt. Anschließend zog er eine Bilanz für die Saison: „Nun ist das letzte Rennen hier in Dreetz vorbei. Das Finale war nicht so wie gedacht und hat am Ende noch ein bisschen weh getan. Die Starts waren heute nicht so der Hit. Aber gut gekämpft und gut gefahren. Eine gute Saison haben wir hinter uns. Als Roockie bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn es besser hätte laufen können. Vielen Dank an das ganze Team und alle Sponsoren und alle die mich unterstützt haben. Nun werde ich mich etwas ausruhen und dann nach Frankreich fahren, wo ich ja als Ersatzfahrer bei den MXoN dabei bin“.
Youngster Cup
Gute Leistungen und Pech kommen zusammen
Max Palsson und Valentin Kees vertraten die Teamfarben schon in der Qualifikation erfolgreich. Mit guten Rundenzeit konnten sie sich in der Startaufstellung direkt nebeneinander stellen.
Direkt hintereinander kamen sie auch aus der ersten Runde zurück, doch dann trennten sich die Wege. Palsson bewies sein können im Sand und arbeitete sich bis auf den zwölften Platz. Kees musste zweimal in den Sand und fiel bis auf Rang zweiundzwanzig zurück, arbeitete sich aber wieder bis in die Punkteränge vor, bis er in der letzten Runde den sicher geglaubten achtzehnten Platz verlor. Im zweiten Rennen war Palsson besser aus dem Startgatter gekommen. Nach vier Runden fuhr er auf den zehnten Platz, um sich dann noch die Punkte als Neuntplatzierter zu sichern. Valentin Kees war gleich in der ersten Kurve im dichten Verkehr hängen geblieben. Er fand in dem von ihm nicht geliebten Sand aber schnell seinen Rhythmus und war zur Halbzeit auf Rang dreizehn gefahren, bis er erneut Probleme bekam und aus den Top zwanzig fiel. Er steckte aber nicht auf und belohnte sich in der letzten Runde mit einem Zähler. Im letzten Rennen der Saison kam Valentin besser in das Rennen und fand auch einen guten Flow. Er ging keinem Positionskampf aus dem Weg, machte keine Fehler und kam als Vierzehnter ins Ziel. Dafür kam Max nicht richtig über die Runden. Nach schwachem Start kämpfte er sich nach vorne, bis er drei Runden vor Rennende, als Siebzehnter, nach einem Sturz aufgeben musste. In der Tageswertung wurde Max Palsson Fünfzehnter und Valentin Kees kam auf Rang neunzehn. Palsson verpasst in der Jahreswertung nur knapp den zehnten Platz, da er an einer Veranstaltung verletzungsbedingt nicht teilnehmen konnte. Valentin Kees konnte aus dem gleichen Grund an zwei Terminen nicht teilnehmen und wurde in der Meisterschaft Dreizehnter. Paul Bloy nahm an diesen Rennen nicht teil und kommt in der Abschlusswertung auf Platz zwanzig.
Junior Cup 85 ccm
Oliver Jüngling und Korbinian Kees stellen sich in dieser Klasse dem starken Gegnern und dem Sand. Jüngling kam im ersten Rennen nach guten Start mit dem neunten Platz zu seinem besten Saisonergebnis. Im zweiten Lauf kam er nicht gut aus dem Start, verbesserte sich aber von anfangs Position fünfundzwanzig auf den sechzehnten Platz. In der Tageswertung verfehlte er um einen Punkt die Top Ten und wurde in der Meisterschaft Fünfzehnter. Er holte sich in allen Rennen Punkte hat aber an der ersten Veranstaltung zum Saisonauftakt nicht teilgenommen. Korbinian Kees, sammelte Rennerfahrung im Sand, fuhr das erste Rennen komplett zu Ende, stieg aber im zweiten Durchgang nach sechs Runden aus.
Drei Ehrungen bei der Jahreswertung – Zufriedener Manager
In der Masterklasse erhielt Tom Koch den Pokal für seinen zweiten Platz. Maximilian Spies wurde als bester Aufsteiger in diese Klasse gekürt. In der Teamwertung musste Kosak Racing auf den letzten Metern die Führung abgeben und Teammanager Kevin Gödderz konnte den Scheck für den zweiten Platz entgegen nehmen. Zufrieden zeigte er sich nach all den Ehrungen: „Es war trotz allem eine gute Saison. Sicher hätten wir uns über den Titel für Tom Koch noch mehr gefreut. Aber es kann immer nur einen Sieger geben. Maxi Spies hat als Aufsteiger sein Potential gezeigt. Ich denke, dass wir von beiden in der nächsten Saison bei den ADAC MX Masters und in der Weltmeisterschaft noch einiges sehen werden. Auch in den Youngster und Junior Klassen haben die Jungs gute Arbeit geleistet.“
Text:Dieter Lichtblau
Alle Ergebnisse: https://www.adac-motorsport.de/adac-mx-masters/ergebnisse/2023/
Fotos: Steve Bauerschmidt