ADAC MX Masters Holzgerlingen

Tom Koch wird Dritter bei den ADAC MX Masters
Valentin Kees holt sich seinen ersten Podestplatz bei den Youngstern
Oliver Jüngling und Korbinian Kees punkten in beiden Junior 85 Rennen
KOSAK Racing gewinnt die Teamwertung und übernimmt die Führung

Nach sehr viel Regen in den Wochen zuvor, war der Sommer mit aller Macht zurückgekehrt, als auf der kampferprobten Naturstrecke „Am Schützenbühlring“ mit seinen 1800 Metern Länge, der vorletzte Durchgang zu den diesjährigen ADAC MX Masters Meisterschaften ausgetragen  wurden. Bei Temperaturen um die 30 ° konnten sich die Masterfahrer Tom Koch und Maximilian Spies in allen drei Läufen gut in Szene setzen und in der Gesamtwertung den dritten und fünften Platz belegen. Bei den Youngstern holte sich Valentin Kees seinen ersten Podiumsplatz in dieser Klasse und Paul Bloy zeigte drei stabile Rennen mit denen er siebter in der Gesamtwertung wurde. Auch die Junioren 85, Oliver Jüngling und Korbinian Kees kamen mit der anspruchsvollen Strecke zurecht und holten sich in beiden Läufen Punkte.

ADAC MX Masters

Holpriger Einstieg für Tom Koch

Tom Koch war mit 10 Punkten Rückstand auf den Führenden angereist und wollte den Abstand verringern. Zusätzliche Motivation bekam Tom Koch, als er im Laufe der Woche für das Moto Cross der Nationen, MXoN, nominiert wurde. Zusammen mit Ken Roczen und Simon Längenfelder wird er Anfang Oktober die deutschen Farben in Frankreich vertreten.

In der Qualifikation am Samstag brauchte er einige Zeit bis er sich auf der 1800 Meter langen Naturbodenstrecke mit den teilweise harten Passagen oder den tiefen Spuren auf den Wiesenabschnitten, anfreunden konnte. Als Dritter in seiner Gruppe konnte er sich als Sechster an die Startmaschine stellen. Das erste Rennen eröffnete ToKo mit einem soliden Start und fuhr nach den ersten Runden auf der fünften Position. Kurz darauf war er Vierter um zur Rennmitte auf dem dritten Platz zu fahren. Er kam immer näher an den Zweiten heran, fand aber keine Lücke für ein Überholmanöver.

Wenn am Start alles richtig läuft

In der Nacht zum Sonntag wurde die Strecke gewässert und präsentierte sich insgesamt etwas weicher. Tom Koch hatte für dieses Rennen sein „Starttrauma“ verdrängt. Vom Start weg fuhr er als zweiter über den „Schützenbühlring“, um bereits in der zweiten Runde die Führung zu übernehmen. Nach weiteren vier Runden kam der Sieger des ersten Rennens angestürmt und verdrängte den Wormstedter wieder auf Platz zwei, den er bis ins Ziel verteidigte. Im dritten Lauf gelang der Start wieder solide. Nach einigen Positionskämpfen drängte er immer weiter nach vorne und schnappte sich im letzten Renndrittel erneut den zweiten Platz.

Mit dieser Platzierung wurde er in der Tageswertung Dritter, bleibt aber in der Meisterschaft mit dreizehn Punkten Abstand an dem Tabellenführer dran. „Am Samstag hatte ich noch mit mir zu tun, war noch ein bisschen steif und brachte keine wirklich schnelle Runde hin. Im ersten Rennen am Samstag war ich schnell Dritter und hatte das Gefühl schneller fahren zu können, aber in den engen Kurven hat sich alles auf eine Spur konzentriert, sodass ein sicheres Überholen nicht möglich war. Als ich am Sonntag im ersten Rennen vorne lag, habe ich ein bisschen harte Arme bekommen und konnte nicht mehr pushen. Auch wenn ich drei Punkte verloren habe, bin ich mit meiner Leistung insgesamt zufrieden. Ich habe mein Bestes gegeben und mein Team hat einen Super Job gemacht. In drei Wochen werden beim Finale in Dreetz die Karten neu gemischt. Aber vorher starte ich noch in der Weltmeisterschaft in Italien und in England“, lies Tom Koch nach den Rennen wissen.

Schnelle Runden in der Qualifikation und Sturz im Rennen

Mit der zweitschnellsten Zeit in seiner Gruppe und der zweitschnellsten Rundenzeit aller sechzig Fahrer konnte sich Maximilian Spies als Dritter an die Startanlage stellen. Im ersten Rennen konnte er kein Kapital aus dieser Position schlagen. Als Zehnter kam er aus der ersten Runde, machte aber mächtig Druck und fuhr in der vierten Runde auf die sechste Position. Diesen Platz konnte er sicher ins Ziel bringen. Der Start in das zweite Rennen war etwas besser, aber noch nicht wie gewünscht. Wieder brauchte er ein paar Runden bis er die Lücke zur Spitze geschlossen hatte. Zur Rennmitte konnte er sich nach einem rundenlangen Duell der Rookies um den Vierten Platz durchsetzen. Der Auftakt zum dritten Wertungslauf verlief analog zum ersten. Wieder kam er als Zehnter aus der Startrunde und brauchte etwas um seinen Rhythmus zu finden. Er hatte sich schon wieder den vierten Platz erobert, eher er zu Boden musste. Das warf ihn auf den sechsten Platz zurück, den er trotz höchstem Einsatz nicht mehr verbessern konnte. In der Tageswertung kam er auf den fünften Platz und kann in der Meisterschaftswertung diese Position sichern. Spies, der für die MXoN in Frankreich als Reservefahrer nominiert ist, zeigte sich nach dem Rennen nicht ganz zufrieden. „ Es war ein solides Wochenende, nicht ganz so wie ich es haben wollte, da ich mir einen Podestplatz vorgenommen habe. Aber der fünfte Platz gesamt ist ok. In der Quali lief es sehr gut. Die zweitschnellste Zeit und bester deutscher Fahrer, das ist ok. Beim Start in den dritten Lauf ist mir das Hinterrad durchgedreht und ich musste hinterherfahren. Ich bin aber schnell nach vorne gekommen, musste aber bei einem Überholversuch zu Boden und habe Plätze verloren. Aber nun ist es vorbei und ich muss nach vorne schauen und mich auf die WM Rennen in Italien und England konzentrieren“ und fügt lächelnd hinzu “und bei den letzten ADAC MX Masters in Dreetz gibt es eine Sandstrecke“.

MX Youngster Cup

Erster Podiumsplatz für Valentin Kees

Valentin Kees, Max Palsson und Paul Bloy schafften sich mit schnellen Rundenzeiten und den Plätzen vier, fünf und sechs einen guten Platz in der Startaufstellung. Auch Henry Obenland sparte sich mit der direkten Qualifikation den Weg über das Last Chance Rennen. Valentin Kees kam im ersten Rennen nicht gut aus dem Startgatter, kämpfte sich noch in der ersten Runde bis auf den sechsten Platz nach vorne. Nach fünf runden fuhr er bereits auf dem dritten Platz, musste diesen aber nach einigen Runden wieder abgeben und mit Rang vier vorlieb nehmen. „Als ich da vorne mitfuhr habe ich mich ein bisschen verkrampft und musste Tempo rausnehmen“, erklärte er nach dem Rennen. Im zweiten Durchgang ging für den Bayern der Start gründlich daneben. Aus dem Mittelfeld heraus entwickelt er einen derartigen Speed, der ihn nach knapp 30 Minuten erneut auf den vierten Platz brachte. Im dritten Wertungslauf kam er wieder als sechster aus der Startrunde zurück um nur drei Runden später auf dem dritten Platz zu fahren. Mit drei Sekunden Vorsprung brachte er diesen ins Ziel und sicherte sich in der Tageswertung den dritten Platz und damit sein erstes Podium in der Youngsters Klasse. „Ich bin stolz auf meine Leistung. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Damit habe ich nicht gerechnet hier in Holzgerlingen auf das Podium zu fahren. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Vor dem Start zum dritten Lauf war ich im Vorstart noch nervös, das hat sich aber nach der Erkundungsrunde gelegt. Das letzte Rennen ist in Dreetz im Sand. Mal schauen wie es da läuft“, strahlte er nach der Siegerehrung. Paul Bloy behauptete in allen drei Rennen anfangs den Platz aus der Startaufstellung. Mit fehlerfreien Rennen konnte er sich jeweils verbessern und kam auf den Plätzen neun, acht und sieben ins Ziel, was auch in der Gesamtwertung den siebten Platz ergab. „ Ja, heute bin ich zufrieden. Einen Top Ten Platz in diesem Starterfeld kann sich sehen lassen“, freute er sich. Nicht richtig ins Rollen kam Max Palsson. In allen drei Rennen verlor er schon beim Start wertwolle Plätze und musste die sich mühevoll zurückerobern. Wobei ihm mit den Platzierungen dreizehn, zwölf und elf jeweils eine kleine Steigerung gelang. Henry Obenland fuhr die Rennen zwei und drei komplett durch, nachdem er im ersten Durchgang vorzeitig aufgeben musste.

Junior Cup 85 ccm

Mit den Plätzen neun und zehn qualifizierten sich die Junioren Oliver Jüngling und Korbinian Kees im Feld der fast sechzig Fahrer. Jüngling, der erst seine zweite Saison in dieser Klasse fährt kam mit den Plätzen dreizehn und elf als Zehnter in die Tageswertung. Für Kees war es die erste direkte Qualifikation und mit den Plätzen neunzehn und siebzehn die ersten Punkte.

Erneut den Pokal in der Teamwertung und nun Erster in der Jahreswertung

Den Pokal für das beste Team des Tages konnte bei der Siegerehrung Teamchef Herbert Kosak entgegen nehmen. Teammanager Kevin Gödderz zeigte sich mit der Leistung seiner Fahrer und der Mannschaft zufrieden: „ Es war alles gut. Die Fahrer aller Klassen waren gut drauf. Es gab keine Verletzten und die Technik hatten wir auch gut im Griff. Nun liegt der Fokus auf Dreetz“.

ADAC MX MASTERS Championship 2023 Class MX Masters

Stand 12.09.2023

Max Nagl   411

Tom Koch   398

Jordi Tixier   351

Adam Sterry   327

Maximilan Spies  310

Alle Ergebnisse: https://www.adac-motorsport.de/adac-mx-masters/ergebnisse/2023/

Text: Dieter Lichtblau
Fotos: Steve Bauerschmidt