ADAC MX Masters Jauer 2024
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Nach Problemen beim Start kommen die Masters Fahrer noch gut in Fahrt
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Bradley Meesters fährt die schnellste Runde in der Qualifikation
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Simon Hahn wird bei den Junioren 85 bester Deutscher Fahrer
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KOSAK Racing wird in der Teamwertung Zweiter
ADAC MX Masters
Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang war der Hochsommer nach Sachsen zurückgekehrt und heizte Fahrern und Zuschauern gleichermaßen ein. Auf der trockenen, sehr schnellen Hartbodenstrecke, fuhr in der Qualifikationsgruppe A Maximilian Spies die schnellste Rundenzeit, knapp vor Roan van de Moosdijk. Tom Koch fuhr in der Gruppe B die zweitschnellste Runde, die noch etwas unter der Zeit der Gruppe A lag. So konnten die KOSAK Teamfahrer auf den Plätzen zwei bis vier in die Startaufstellung vor ziehen.
Im ersten Rennen am Samstagnachmittag bekamen alle drei Teamfahrer schon im allgemeinen Gedränge in der Kurve am Ende der Startgeraden ihre Probleme. Am ehesten konnte sich Van de Moosdijk aus dem Durcheinander lösen. Nach der ersten Zeitmessung lag er noch auf Platz siebzehn, fand aber schnell in den Wettbewerb und konnte Zehnter werden. Tom Koch und Maximilian Spies kamen sich ins Gehege, wobei Spies zu Boden musste. Ziemlich vom Ende des Feldes nahm er die Verfolgung auf und kam mit schnellen Rundenzeiten zwei Sekunden hinter Van de Moosdijk als Elfter ins Ziel.
Tom Koch nahm von außerhalb der Top zwanzig das Rennen auf, machte pro Runde Plätze gut, eroberte sich in der elften Runde noch den sechsten Platz.
Einen etwas besseren Start hatte Maxi Spies in das zweite Rennen. Nach wenigen Runden fuhr er auf dem fünften Platz, fand aber trotz mehrerer Versuche keinen Weg um sich noch zu verbessern. Recht gut kam Roan van de Moosdijk aus dem Startgatter. Sehr schnell fuhr er auf dem siebten Platz und erreichte als Sechster das Ziel. Das zweite Rennen begann für Tom Koch anlog zum ersten. Wieder war er in der Startkurve mittendrin und kam erst als Vierundzwanzigster aus der ersten Runde zurück. Trotz guter Rundenzeiten kam er nicht so richtig in seinen Rhythmus, daher war am Ende der zehnte Platz die Ausbeute. Nach dem Rennen kam die Erklärung für diese Platzierung: „Mir ist ein aufgewirbelter Stein gegen die Brille geknallt, wodurch das Glas gesprungen und aus der Fassung gerutscht ist. Das hat mich für ein paar Runden aus dem Konzept gebracht.“
Für den dritten Durchgang wählte Maxi Spies die Spur ganz innen, also den kürzesten Weg zur ersten 180° Kurve. Der Plan geht aber nur auf, wenn man als erster an der Kurve ist. Und genau das klappte nicht. Er wurde innen eingeklemmt und musste so die meisten der Konkurrenten ziehen lassen. Mit schnellen Runden lag er zur Rennmitte auf der achten Position und konnte sich unter dem Jubel seiner Fan Base den vierten Platz sichern. „ Das war ein spezielles Wochenende, auf das ich mich gefreut habe, da es mein letztes Heimrennen war. Mit den Starts hatte ich immer etwas Pech. Beim Fahren haben mich die Zuschauer an vielen Stellen um den Kurs krass gepusht. Das hat Spaß gemacht. Mit besseren Starts bin ich auch sicher wieder vorne dabei“, erklärte der relativ zufriedene Maxi Spies. Van de Moosdijk zeigte erneut eine solide Fahrt und war mit dem sechsten Platz zufrieden. Das letzte Rennen zeigte vom Start weg einen Tom Koch, der den Zuschauern nochmals richtig einheizte. Der Start war für den Thüringer nicht optimal, aber von der besseren Sorte. Nach fünf Runden fuhr er bereits als Dritter um den Kurs und setzte den Zweitplatzierten heftig unter Druck. In der elften Runde übernahm er, mit einem fairen Überholmanöver den zweiten Platz und hatte den Abstand zum Spitzenreiter unter fünf Sekunden schmelzen lassen. In der Tageswertung konnte er Fünfter werden und in der Meisterschaft seinen Abstand auf den Verfolger um den Vizetitel etwas ausbauen. „Mit dem Fahren war ich zufrieden. Nur mit den Starts hatte ich Probleme. Mit einem besseren Start wäre auch ein Laufsieg drin gewesen, zumindest im dritten Rennen. Ich werde nun meinen Fokus darauf legen und trainieren. Zudem fahre ich am kommenden Wochenende bei der DM Open in Teutschenthal mit, um Rennpraxis zu bekommen“, sagte er nach den Rennen.
Vor dem letzten Rennen in Holzgerlingen liegt Tom Koch mit 10 Punkten vor Maximilian Spies auf dem zweiten Platz in der Overall Wertung. Aber nur 2 Punkte dahinter lauert der Vierte, der sich auch noch Chancen auf den Vizetitel ausrechnet.
ADAC MX Youngster Cup
Bradley Meesters zeigte mit der schnellsten Zeit in der Qualifikation dass er nicht nur im Sand gut fahren kann und sich weiter entwickelt hat. Doch aus dem guten Platz in der Startaufstellung konnte er keinen Nutzen ziehen. Von Platz sechzehn aus musste er sich im ersten Rennen mühsam nach vorne kämpfen. Doch in der vierten Runde, er hatte sich schon nach vorne verbessert, durchschlug ein aufgewirbelter Stein seine Brille und schaffte eine blutende Platzwunde an der Schläfe, die anschließend im Krankenhaus genäht werden musste. Für das zweite Rennen am Sonntag ließ er das Warmup aus, rollte sich nur auf dem Testtrack ein. Nachdem die Verletzung mit Pflaster und Tape gesichert war, stellte sich Bradley als erster in die Startaufstellung. Der Start gelang recht gut. Schnell hatte er sich auf dem siebten Platz einsortiert und verteidigte die Position bis ins Ziel. Auch für den dritten Durchgang hatte er den Start ausbaufähig hinbekommen. Leicht in der Sicht behindert kämpfte er sich diesmal bis auf den vierten Platz nach vorne. Durch den Ausfall am Samstag ist er in der Meisterschaft nun auf den dritten Platz abgerutscht, will aber in Holzgerlingen alles daran setzen, sich wieder den Vizeplatz zu holen.
Henry Obenland konnte sich mit der Strecke in Jauer nicht anfreunden, schaffte aber die direkte Qualifikation. Alle drei Rennen fuhr er komplett durch, kam aber jeweils außerhalb der Punkteränge ins Ziel. „Mir fehlte einfach noch Zeit auf dem Bike, das Rennen war jetzt direkt nach meiner Klausurphase. Durch die schnelle Strecke mit den rutschigen und kantigen Stellen bekam ich das auch zu spüren. Da hat einfach noch ein bisschen vertrauen ins Motorrad gefehlt“, so seine Erklärung.
Valentin Kees war nach seiner Handverletzung aus Gaildorf nicht am Start.
ADAC MX Junior Cup 85
In dieser Klasse musste Simon Hahn als Solokämpfer die Teamfarben vertreten.
In der Qualifikation ging er noch etwas verhalten ans Werk und konnte sich als Neunzehnter qualifizierten. Im ersten Rennen kam er nicht gut aus dem Startgatter und fand nicht gleich seinen Rhythmus, konnte sich aber als Achter abwinken lassen. Auch im zweiten Durchgang war der Start eher verhalten. Er hatte aber das richtige Feeling für die Strecke entwickelt und kämpfte sich auf den sechsten Platz nach vorne. In der Tageswertung kam Simon auf den fünften Platz. Auch in der Meisterschaftswertung liegt er als bester Deutscher auf dieser Position und will sich bei seinem Heimrennen in Holzgerlingen noch verbessern.
Teammanager Kevin Gödderz bezeichnet das Wochenende Jauer zufriedenstellend:
„ Mit den Starts haben sich Maximilian und Tom das Leben schwer gemacht. Sie haben dann gezeigt aber dass sie gut fahren können. Bei Roan sieht man dass er viel arbeitet um wieder vorne mitfahren zu können. Bradley hat mit der schnellsten Zeit in der Quali gezeigt, dass er mehr als im Sand fahren kann. Der Ausfall am Samstag war natürlich ärgerlich. Aber er war voll motiviert, dass er am Sonntag fahren wollte. Ja, unser Junior Simon hat richtig Spaß gemacht. Nach der nicht so guten Qualifikation hat er in den Rennen so eine Fahrfreude entwickelt, dass sein Ergebnis gerechtfertigt ist.
In der Teamwertung sind wir diesmal Zweiter geworden und auch in der Gesamtwertung so platziert. Aber das kann sich in Holzgerlingen wieder ändern“.
Alle Ergebnisse im Detail:
https://www.adac-motorsport.de/adac-mx-masters/race-calendar/2024/race-details/2024-8-31-jauer/
Text: Dieter Lichblau
Fotos: Steve Bauerschmidt