ADAC MX Masters Randers / DK

• Tom Koch holt sich zwei Laufsiege und den ersten Tagessieg bei den ADAC MX Masters

• Maximilian Spies steht als Gesamtdritter auf dem Podium

• Max Palson kann in allen drei Youngsters Rennen Punkte holen

• Freddie Bartlett punktet bei den Junioren 125 wieder Punkte

Für die obligatorische Auslandsveranstaltung hatte sich der ADAC die permanente Strecke von Randers in Dänemark ausgesucht. Die Strecke die als Sandtrack deklariert ist, aber auch viele harte Stellen und Kanten hat, verlangte den Fahrern eine hohes Maß an Können ab und lässt einen Vergleich zu der Strecke in Mölln zu. In der Qualifikation am Samstag war der Untergrund sehr hart und glatt.

Frühsommerliche Temperaturen und starke Fahrerfelder sorgten am Sonntag für eine ansehnliche Zuschauerkulisse. Die Kosak Team Fahrer in der Masters Klasse. Tom Koch und Maximilian Spies, zeigten dass sie nicht zufällig bei der Weltmeisterschaft am vergangenen Sonntag in die Punkteränge fuhren. Nach drei spannenden Rennen lieferten Koch und Spies mit den Plätzen eins und drei auf dem Podium ein perfektes Teamergebnis.

MX Masters

Tom Koch kam schon in der Qualifikation am Samstag sehr gut mit der Strecke zurecht und fuhr mit nur 0,336 Sec Abstand die zweitschnellste Rundenzeiten aller über vierzig gemeldeten Fahrern. Mit einem guten Start kam er in das erste Rennen und fuhr nach fünf Runden bereits an zweiter Stelle. Mit der schnellsten Rundenzeit versuchte er die Führung zu übernehmen, musste dabei die von hinten drängenden Fahrer im Auge behalten. Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven, als vier Fahrer mit einem Abstand von weniger als einer Sekunde um den Sieg kämpften. Tom musste eine andere Spur wählen, als es galt, einen überrundeten Fahrer zu passieren. Dadurch verlor er kurz seinen Rhythmus und wurde mit 0,592 Sekunden Rückstand Dritter. In diesem Rennen fuhr Tom Koch die schnellste Rundenzeit.

Erster Laufsieg in diesem Jahr

Im zweiten Durchgang war er nach dem Start gleich wieder in der Spitzengruppe, kam in einen guten Flow und konnte in der neunten von sechzehn Runden die Führung übernehmen. Die Angriffsversuche des Tabellenführers wehrte er sicher ab und holte sich mit vier Sekunden Vorsprung seinen ersten Laufsieg bei einem ADAC MX Masters Rennen in diesem Jahr.

Der zweiter Laufsieg und der erste Gesamtsieg

Der Start in das dritte Rennen war eher mittelmäßig. Als Neunter fuhr er noch in der ersten Runde, drückte auf das Tempo und machte ab der Rennmitte Druck auf seinen Teamkollegen Maximilian Speis, der die Führung innehatte. In Runde dreizehn setzte er sich an die Spitze und hatte bei der Zieldurchfahrt einen Vorsprung von 12 Sekunden aufgebaut.

„ Es waren drei schwierige Rennen, aber ich hatte das ganze Wochenende den Speed und nutzte meine Chancen. Die Strecke hier ist sehr anspruchsvoll, bot aber gute Linien und Überholmöglichkeiten. Gut war auch, dass die Strecke nicht immer geschoben wurde, sondern seine Schwierigkeiten behielt. Mit der Rundenzeit in der Quali war ich zufrieden.
Im ersten Lauf am Samstag war ich noch ein bisschen steif und es war anstrengend anzugreifen und gleichzeitig zu verteidigen. Der Sonntag war ein perfekter Tag. Zwei Laufsiege, mein erster Gesamtsieg beim ADAC MX Masters, besser hätte es nicht laufen können“, freute sich Tom Koch nach der Siegerehrung. In der Meisterschaft ist er nun wieder auf den dritten Platz vorgerückt, mit nur drei Punkten Abstand auf den Zweiten.

Maximilian Spies fuhr bereits in der Qualifikation eine Rundenzeit von unter 1:44 Sekunden, wurde damit Vierter in seiner Gruppe und konnte sich als Achter seinen Startplatz wählen. Allerdings musste er im freien Training gleich zu Anfang einen Sturz verdauen, der ihm neben einer leichten Prellung am Oberschenkel und verbogene Teile am Bike einbrachten. Im ersten Rennen wurde er beim Startgetümmel in der ersten Kurve ein wenig aufgehalten und kam außerhalb der Top Ten aus der ersten Runde zurück. Schnell kam er in Fahrt und konnte sich bis auf den sechsten Platz nach vorne fahren.

Guter Start und starkes Rennen

Nach einem besseren Start in den zweiten Durchgang hatte er einen guten Flow, bereitete gute Manöver vor und wurde zur Rennmitte auf den fünften Platz notiert. Ab der elften Runde hatte er sich den sensationellen dritten Platz gesichert, lies sich von großen Namen nicht beeindrucken und buchte die 20 Punkte.

Schnellste Runde und erster Platz auf dem Podium

Für das dritte Rennen konnte Maxi Spies mit einer weiteren Steigerung aufwarten. Mit perfekten Start hielt er sich sofort in der Spitzengruppe auf, war ganz schnell auf der zweiten Position und schnappte sich in der dritten Runde die Führung. Diese musste er zwischendurch wieder abgeben, war aber als Zweiter sofort da, als der Führende ins straucheln kam. Mit der schnellsten Rundenzeit führte er das Feld erneut an, bis er sich in der Schlussphase seinem Teamkollegen geschlagen geben musste. In seinem ersten Masters Jahr machte er mit seinem ersten Podiumsplatz das Teamergebnis perfekt. In der Meisterschaft liegt er nun punktgleich mit dem Fünfter auf Rang vier.

„Mein Wochenende fing im Training schlecht an, doch ich nahm mir dann vor, das Beste herauszuholen“, sagte Maximilian Spies nach der Siegerehrung. „Der dritte Platz im ersten Rennen hat mir dann viel Selbstvertrauen gegeben. Jetzt zum ersten Mal in dieser Klasse auf dem Gesamtpodium zu stehen ist ein unbeschreibliches Gefühl“, jubelte Maximilian Spies, nicht ohne Stolz über seine Leistung.

Maximilian Spies und Tom Koch werden schon am Wochenende in Kegums (Lettland) wieder auf die Jagd nach WM Punkten gehen. Da die dortigen Streckenbedingungen ähnlich den von Randers sind, erhoffen sie sich wieder erfolgreiche Rennen.

MX Youngster Cup

Nach seiner Verletzung vom Auftaktrennen in Fürstlich Drehna war es für Max Palsson das erste Rennen, nachdem er erst eine Woche zuvor wieder auf dem Motorrad saß. In der Qualifikation sicherte er sich mit dem neunten Platz den direkten Einzug in die Wertungsläufe. Paul Bloy, der an den Rennen in Mölln krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte, schaffte es als Zwölfter ebenfalls in die Wertungsläufe einzuziehen. Im ersten Rennen nahmen beide vom Mittelfeld aus das Rennen auf. Palsson steigerte sich zusehends. Kontinuierlich fuhr er nach vorne und hatte sich bis zum Rennende auf die zehnte Position nach vorne gefahren. Für Paul Bloy war das Rennen bereits in der zweiten Runden zu Ende. Er war mit einem Konkurrenten kollidiert. Dabei beschädigte er sich den Deckel vom KuppIungsgehäuse und musste das Rennen aufgeben. Auch im zweiten Rennen war der Start erneut nicht von Erfolg gekrönt. Palsson kämpfte sich bis auf den zwölften Platz, während Bloy, der sich schon bis in die Punkteränge gekämpft hatte keinen guten Rhythmus fand mit Rang fünfundzwanzig vorlieb nehmen musste. Auch im dritten Durchgang konnte Palsson die schlechte Startposition in Punkte für den vierzehnten Platz umwandeln. In der Tageswertung wurde er Elfter und wird in der Meisterschaft als Fünfzehnter geführt. Für Paul Bloy gab es erneut kein Erfolgserlebnis. Er fand keinen Zugang zur Strecke und blieb nochmals punktelos.

MX Junior Cup 125

Mit dem neunten Platz in der Qualifikation sicherte sich Freddie Bartlett die direkte Teilnahme an den beiden Wertungsläufen. Von einem guten Platz im mittleren Bereich der Startaufstellung kam er schnell nach vorne und hatte sich bereits auf Position dreizehn als er durch einen technischen Defekt aus dem Rennen geworfen wurde. Im zweiten Rennen hing er lange im Mittelfeld fest, schaffte es aber noch sich für den dreizehnten Platz die Punkte zu holen. Trotz des Ausfalls konnte er seinen zwölften Platz in der Meisterschaft verteidigen.

Team Manager Kevin Gödderz war sehr zufrieden und fasste kurz und knapp zusammen: „Ja ich bin zufrieden. Unsere Masters Tom und Maximilian haben ihr Potential gezeigt, was mit einem Doppel Podium belohnt wurde. So kann es gerne weiter gehen.“

Alle Ergebnisse: https://www.adac-motorsport.de/adac-mx-masters/ergebnisse/2023/

Text: Dieter Lichtblau
Fotos: Steve Bauerschmidt