ADAC MX Masters Vellahn
- Tom Koch wird Dritter in der Tageswertung
- Maximilian Spies verteidigt den zweiten Platz in der Meisterschaft
Zum ersten Mal machte der ADAC MX Masters Tross auf der sandigen Strecke in Vellahn, Mecklenburg, einen Stopp. Der viele Regen in den vorausgegangenen Tagen wurde von dem Boden sehr gut aufgenommen und am Rennwochenende schien die Sonne, sodass sich stellenweise Staub entwickeln konnte. Das KOSAK Racing Team hatte in drei Klassen ihre Fahrer am Start. Die Junioren 85 hatten an diesem Wochenende Pause.
ADAC MX Masters
Tom Koch hat sich an die ärztliche Empfehlung gehalten und die WM Rennen in Portugal, Spanien und Frankreich ausgelassen und nach seiner Verletzung an den Lendenwirbeln sechs Wochen auf keinem Motorrad gesessen. Erst in dieser Woche hat er sich in zwei kurzen Trainingseinheiten leicht eingefahren.
Nachdem er sich im freien Training mit der gut präparierten Strecke vertraut gemacht hatte, konnte er in der Qualifikation in seiner Gruppe die fünftbeste Rundenzeit fahren.
Als Zehnter konnte er sich seinen Startplatz aussuchen. Der Start in das erste Rennen ging dann gründlich daneben. Erst als Zwanzigster kam er aus der ersten Runde zurück.
Konzentriert ging er zu Werke und konnte sich bis zur Zieldurchfahrt auf den siebten Platz nach vorne arbeiten, was er so kommentierte: „Nach sechs Wochen bin ich nach meiner Rückenverletzung in dieser Woche erst zweimal auf dem Motorrad gesessen. Daher war ich noch ein bisschen eingerostet und bin relativ verkrampft gefahren. Ich denke das es Morgen besser wird“. Und Tom Koch sollte sich nicht täuschen. Der Start in das zweite Rennen klappte schon wesentlich besser. Nach der ersten Runde fuhr er bereits auf den sechsten Rang und entwickelte einen starken Vorwärtsdrang. Zur Rennmitte hatte er sich nach teils heftigen Positionskämpfen den dritten Platz erobert und brachte diesen auch sicher ins Ziel. Nach mäßigem Start in das dritte Rennen hatte der Thüringer schnell in einen guten Flow aufgebaut. Erneut hatte er sich zur Halbzeit den dritten Platz gesichert und verteidigte diese Position bis die schwarz/weiß Flagge fiel. In der Tageswertung kam Tom Koch als Dritter zu seinem ersten Podiumsplatz in diesem Jahr und hat sich in der Meisterschaft auf Platz fünf verbessert.
„Sechs Wochen auf der Couch sind für das Fahren mit Sicherheit nicht gut, aber umso glücklicher bin ich mit meinem ersten Podium des Jahres. Es zeigt mir, dass ich auf dem Weg zu meiner alten Form bin. Besser hätte das Wochenende mit den Voraussetzungen durch meine Rückenverletzung kaum laufen können“, freute sich Tom Koch nach der Siegerehrung und fügte hinzu: „Nun hoffe ich beim Deutschen GP am Wochenende in Teutschenthal auch ein gutes Rennen zeigen zu können, auch wenn es vermutlich nicht einfach wird.“
Maximilian Spies zeigte schon in der Qualifikation, dass er den notwendigen Speed für diese Strecke entwickeln konnte und schaffte die zweitschnellste Zeit in seiner Gruppe. Beim Start in das erste Rennen konnte er seine gute Position aus der Startaufstellung nicht umsetzen. Er schaffte es sehr schnell sich nach vorne zu verbessern. Nach vier Runden war er bereits Fünfter und hatte sich bis zur Zieldurchfahrt auf den vierten Platz vorgekämpft. So richtig zufrieden war er nicht: “Der Start ist so richtig danebengegangen. Vom Speed her war es gut, aber habe ein paar Fehler gemacht und konnte einen Sturz gerade noch so vermeiden. Eher durchwachsen würde ich sagen. Ich hoffe, dass es morgen besser wird“. Doch der Start in das zweite Rennen war noch schlechter. Noch in der ersten Runde hatte er viele Plätze gutgemacht, wurde aber erst als Siebzehnter gezählt. Mit gutem Rhythmus fand er schnell Anschluss auf die vordere Gruppe, musste teils rundenlange Duelle führen, um sich bis auf den siebten Platz zu verbessern. Auch aller schlechten Dinge können drei sein, wenn der Start nicht klappt. Wie für Maxi im dritten Lauf. Wieder musste er alles aufbieten um sich nach vorne zu fahren. Ab der dritten Runde hing er einem Konkurrenten buchstäblich am Hinterrad und versuchte immer wieder vorbeizukommen. Doch die passende Gelegenheit bot sich nicht, so blieb es nach sechzehn Runde bei der sechsten Position. Das ergab auch in der Tageswertung den sechsten Platz, aber bleibt in der Meisterschaft weiterhin Zweiter. Auf die Frage wie er das Wochenende beurteilt kam nur:
„Eher durchwachsen. Der Speed war da. Das Fahren und das Überholen war gut, wie sonst auch. Im zweiten Lauf gab es kurzzeitig an der Elektronik Probleme, aber es hat alles gehalten. Es lag aber nur an den Starts, mit denen ich mir das Leben schwer gemacht habe“.
ADAC MX Youngster Cup
Valentin Kees kam auf der „Vellahner Heide“ in der Qualifikation sehr gut zurecht und schaffte die fünftschnellste Runde in seiner Gruppe. Bradley Mesters mit Trainingsrückstand nach seiner Schulterverletzung aus Dreetz fuhr auf den zehnten Platz seiner Gruppe und qualifizierte sich wie Kees direkt für die Hauptrennen. Henry Obenland fand noch nicht den richtigen Speed und musste den Umweg über das Last Chance Race nehmen. Das Rennen wurde gemeinsam mit den Fahrern der Masters Klasse ausgetragen. Entsprechend heftig wurde um die einzelnen Plätze gekämpft. Obenland legte einen super Start hin und konnte schließlich das Rennen für sich entscheiden und war bei den Hauptrennen dabei.
Kees, der sich am letzten Wochenende bei einem EM Rennen in Frankreich am Fuß verletzt hatte, bekam erst am Mittwoch nach einem MRT grünes Licht für einen Start in Vellahn. In allen drei Rennen legte er saubere Starts hin, konnte auch beim Speed mithalten und fuhr anfangs immer in den Top Five. Doch mit zunehmender Renndauer machte sich die Verletzung bemerkbar. Daraus entwickelten sich Fehler, die teils zu leichten Stürzen führten und sich auf die Platzierungen auswirkte. Im zweiten Rennen passte alles zusammen und er konnte sich als Sechter abwinken lassen. Zufrieden zeigte er sich nach den Rennen: „Die Starts waren auf jeden Fall gut. Aber ich war sehr angeschlagen von Frankreich und war froh dass ich überhaupt fahren konnte. Der Speed ist da und ich denke, wenn ich ganz fit bin und keine Schmerzen mehr habe, kann ich ganz vorne mitmischen“.
Bradley Meesters wurde an diesem Wochenende zusätzlich von einer Grippe eingebremst. Er konnte nie seine wahre Leistung abrufen. Im ersten Rennen lag er nach einem guten Start direkt hinter Kees, musste aber Tempo herausnehmen und kam als siebzehnter ins Ziel. Besser lief es im zweiten Rennen, als er nach schlechtem Start vom Ende des Feldes bis auf den zehnten Platz nach vorne fuhr. Beim dritten Start war er in einen Crash verwickelt, bei dem auch das Motorrad etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mit großem Rückstand konnte er das Rennen aufnehmen, erreichte aber außerhalb der Punkteränge das Ziel. Er verlor auch das Redplate des in der Meisterschaft Führenden, will aber schon in Bielstein wieder fit angreifen. Enttäuscht hatte er nur einen Kommentar: „I feel sick today“.
Nach seiner starken Leistung im LCQ hatte Henry Obenland das Glück nicht mehr auf seiner Seite. Im ersten Rennen wurde er von einem Konkurrenten abgeräumt. Bei dieser Aktion wurde der Kupplungshebel beschädigt und er musste vorzeigt aufgeben. Im zweiten Lauf verletzte er sich kurz vor Schluss und konnte im dritten Rennen nicht mehr antreten.
ADAC MX Junior Cup 125
Kjetil Oswald konnte sich für die drei Rennen qualifizieren. Im ersten Lauf holte er sich als Fünfzehnter seine ersten Punkte, während er in den anderen beiden Rennen außerhalb der Punkteränge ins Ziel kam.
Teammanager Kevin Gödderz bewertet das Wochenende gut: „ Der Max ist drei solide Läufe gefahren. Trotz seiner Verletzung war Tom auch wieder gut dabei. Es war ein gutes Comeback. Im ersten Lauf wieder gut in das Renngeschehen reingekommen und der dritte Platz in der Gesamtwertung war super führ ihn. Bradley Meesters ist angeschlagen angereist und hatte dazu noch mit einer Grippe zu kämpfen. Es war ein hartes Wochenende für ihn. Nicht richtig angreifen zu können und das Redplate verloren. Aber es ist noch nicht Halbzeit und abgerechnet wird am Schluss“.
Alle Ergebnisse:
https://www.adac-motorsport.de/adac-mx-masters/race-calendar/2024/race-details/2024-5-25-vellahn-ohne-adac-mx-junior-cup-85/
Text: Dieter Lichblau – Fotos: Steve Bauerschmidt